Wäre es möglich, die genauen Referenzen zu dieser Fibel zu liefern? Ich frage das auch vor dem Hintergrund, dass ich seit längerem alte Fibeln erkunde zu ihrem Schriftduktus vor Sütterlin. Gibt es auf Buchdeckel bzw. der Titelseite oder in einem Vorwort irgendwelche Hinweise zu Schreibschrift, also welche das ist (z.B. Preuß. Normal-Alphabet, Bayerische Normalschrift, Badische Normalschrift, Württembergisches Musteralphabet, …) und vielleicht sogar von wem die Schreibschrift stammt? Am interessantesten sind dabei vor allem die Großbuchstaben. An denen erkennt man oft den Duktus. … Gibt’s in der Fibel eine oder 2 Seiten mit dem gesamten Kurrent-Alphabet?
Posts by Haiko Hoffmann
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Hallo,
Ich suche ein Werk und Informationen zum Autor. Beides scheint nicht existent zu sein.
Es geht um einen Franz X.[aver?] Kuranda. Laut Alois Legrün (1924)* wurde seine Kurrentschrift lange Zeit an Wiener und wohl auch anderen österreichischen Schulen neben der von Greiner verwendet und von Bayr übernommen, indem letzterer die Schrift Kurandas einfach nur drucktechnisch verstärkt und senkrecht gestellt habe.
Es fand sich eine Literaturangabe, was allerdings anscheinend nirgends zu finden ist:Kuranda, Franz X.: Schreibvorlagen, enthaltend die deutschen und lateinischen Current-, die
Rond- und Fractur - Buchstaben in genetischer Reihenfolge und in Verbindungen. K. k.
Schulbücherverlag. Wien 1880
Kennt irgend jemand diese Vorlagen und/oder hat jemand Informationen zum Autor?
Ich habe schon alle möglichen Kataloge gesichtet oder kontaktiert (WotldCat, OBV, ÖNB, Unibibliothek Wien und weitere österreichische Bibliotheken, KVK, Archive.org), meine eigene Landesbibliothek… nirgends scheint da was zu sein.
Das ist verwunderlich, da seine Schrift lange Zeit zusammen mit Greiners Schriftformen in Österreich maßgeblich war.
Emmanuel Bayr hat in seiner Anleitung zur Steilschrift** auch keinen Hinweis auf Kuranda gegeben, weder im Text noch in der umfangreichen Literaturliste darin.
* Legrün, Alois: Die Entwicklung der österreichischen Schulschrift in den letzten 150 Jahren - Ein Beitrag zur Geschichte des Schreibunterrichts in Österreich. In: Die Quelle - Vereinigte "Monatshefte für Pädagogische Reform" und "Kunst und Schule" des Österreichischen Schulboten, 74. Jahr, Folge 5, Jahr 1924, S. 377-400. Wien 1924
** Bayr, Emanuel: Steile Lateinschrift. 3. Aufl., A. Pichler's Witwe & Sohn, Wien 1892 (https://books.google.de/books?id=cexyk…epage&q&f=false)Bilder:
1. Steilschrift von E. Bayr - in: Die Deutsche Schrift (DdS), hrsgg. v. Bund für deutschen Schrift und Sprache (Hannover), Verlag und Verwaltungsstelle Seesen, Nr. 176, 4/2010, S. 11f.; vgl. Die zeitgemäße Schrift (DzS), herausgg. v. Franz Leberecht u. Paul Heinrich Richter (Redd.). Heft 11/12. Verlag für Schriftkunde Heintze & Blanckertz, Berlin-Leipzig, Januar 1930, S. 50
2. Fibelschrift 1911/18 (vermutl. Kurandas Schrift, da der von Bayr bis auf die Schräglage und Strichstärke gleich) - in: Frisch, Franz u. Rudolf, Franz: Deutsches Lesebuch für allgemeine österreichische Volksschulen. 1. Schülerband. Ausgabe mit den vom hohen k. k. mährischen Landesschulrate angeordneten Schreibschriftformen. 6. Aufl., Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn, Wien 1918
<Teistler 2418.19> (https://gei-digital.gei.de/viewer/image/PPN1764897463/1/) -
Ja, beide kenne ich und weiß daher, dass sie derlei Informationen nicht enthalten. Ich bin nur verwundert, dass weder im www noch in irgendeiner Ausgabe der Zeitschrift „Die deutsche Schrift“ etwas steht, obwohl er anscheinend eine gewisse Bedeutung hatte. Nicht einmal im bavaricon habe ich ihn gefunden. Auch Weidmüller, der seine Schreibanleitung kannte, sagt in beiden 1933er Werken zur neuen Schulschrift in Bayern nichts dazu. … inzwischen habe ich auch das Münchner Staatsarchiv und auch das Gymnasium in der Luisenstraße kontaktiert. …
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Guten Tag,
ich bin auf der Suche nach Informationen zu einem Münch'ner Oberlehrer namens Heinrich Gruber, welcher gemäß "Die Deutsche Schrift" Nr. 3/1952 (S. 6) am 20.12.1951 in Neu-Ulm gestorben ist. Ein Geburtsdatum habe ich bisher nicht finden können. Es könnte sein, dass gem. https://forum.ahnenforschung.net/archive/index.php/t-51433.html H. Gruber in der Luisenstraße wirkte (Mädchengymnasium?).
Mein Interesse gilt ihm daher, weil er um 1925 eine "Deutsche Fibel", welche wohl bis 1933 bestand, mit einer eigenen "Deutschen Fibelschrift" mit großer Ähnlichkeit mit der Sütterlinschrift ediert hatte sowie 1929 eine Schreibanleitung dazu mit dem Titel „Die deutsche Schreibschrift als Anfangsschrift“ in München herausgab, welche bei den Volksschullehrern sehr bekannt gewesen sei. Bekanntlich wurde 1933 in Bayern aber auf Betreiben des Gauleiters der "Ostmark" und Kultusministers Schemm anstelle von Sütterlin (und viell. auch Grubers Schrift?) eine eigene Schrift eingeführt, welche man unter dem Namen "Volksschrift" kennt.
Meine Frage ist also, ob jemand mir zu Heinrich Gruber, wenn es tatsächlich der Gesuchte ist, der in München Oberlehrer war, Daten liefern könnten und auch hinsichtlich seiner Rolle bei der beschrieben Schriftentwicklung. Mich würde auch interessieren, ob er in die Überlegungen und Zuarbeiten bei der wohl recht eiligen Einführung der 1933er "Volksschrift" mitgewirkt hatte, welche eine kleinere Kommission Sachverständiger im Rahmen des Pädagogisch-Psychologischen Instituts des Bayerischen Lehrervereins (BLV) und dann mehrfach in erweiterter Runde beraten hatte, bestehend aus Pädagogen, Schriftsachverständigen, Künstlern, Schulaufsichtsbeamten, Stenographen und weiteren Teilnehmern. War er mit dabei? Wenn ja, in wieweit war er beteiligt?
Ich hoffe, jemand kann mir Auskunft geben in diesem Puzzle.
Vielen Dank schon im voraus!
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Hallo,
folgende Lösungen biete ich an:
"äußerte er, er wolle die Proceßsache vor der Gnad
ruhen lassen. Inzwischen habe ich einmal an ihn"
"g[e]n.[anntes?] Attest ..."