Beiträge von Arpad v. N.

    Hallo Teo,


    ich habe ja auch gute Frakturschriften (Delbanco), daran besteht kein Mangel. Das Besondere der "Cambria" aber ist, daß sie im Netz verwendet werden kann, d. h. wenn Sie mit den Fraktursonderzeichen der Cambria z. B. bei Facebook einen Eintrag machen, kann jeder, der Windows 10 hat, den Text in Fraktur sehen und lesen. Ich vermute, daß das mit den mathematischen Frakturzeichen nicht gehen wird. Oder haben Sie damit andere Erfahrungen?


    Grüße

    AvN

    Liebe Freunde,


    ich nutze OpenOffice mit meinem alten Windows XP-Rechner, was ja auch gut geht. Inzwischen gibt es eine neue Schriftart, die "Cambria". Diese Schriftart hat unter den Sonderzeichen auch die Buchstaben der Deutschen Druckschrift (Fraktur). Dadurch ist es möglch, Frakturtexte im Netz z. B. bei Facebook zu verwenden, indem man nur mit den Sonderzeichen schreibt. Ein Beispiel (das müßte nun also für alle lesbar sein:) ℜ.


    Ein Bekannter hat Windows 10 und dort finden sich alle benötigten Sonderzeichen der "Cambria". Nun habe ich mir die Cambria für mein OpenOffice heruntergeladen, was auch leicht ging. Aber wenn ich die Sonderzeichen-Tabelle aufrufe, fehlen die Fraktur-Sonderzeichen bis auf wenige Ausnahmen. Stattdessen leere Quadrate (Platzhalter).


    Woran liegt es, daß nicht alle Sonderzeichen funktionieren? Gibt es etwas, was man tun könnte, um das zu ändern?



    Grüße
    AvN

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    Und noch ein Gedanke: Wenn ich auf den Rechner in Fraktur ſchreiben möchte, will man natürlich alles richtig machen; das gilt für die richtige s-Schreibung und den Ligaturen. Leider haben die Schriftanbieter zu unterschiedliche Hilfsprogramme und man muß vieles mit der Hand korrigieren, was die Handhabung nicht ganz einfach macht.


    Die Delbanco DS-Normalfraktur geht doch auf Word genausogut, wie eine Antiqua. Das Lang-S ist auf der S-Taste, das Schluß-S auf der Stern-Taste, st auf der Apostroph/Number-Taste, ch auf der C-Taste, ck auf der Taste 5 usw. Ich mache eher den Fehler, wenn ich in Lateinschrift schreibe, daß ich dann die Ligaturen tippe wie bei der Fraktur. Ist einfach Gewohnheit.


    Die Typenhebel mit Fraktur wurden von der Berliner Firma RaRo (Ransmeyer & Rodrian) hergestellt, wo ich auch mal in den 80er Jahren gearbeitet hatte (u. a. Buchstabenzeichnungen und Programmierung des Fräsers für Fraktur-Typenräder). Ich gehe davon aus, daß es diese Schriften dort immer noch gibt. Die Firma heißt heute "RaRo Plastics GmbH", Sitz ist Berlin, Oberlandstraße.

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    Edith: Liebe Moderatoren, warum bekomme ich eigentlich ständig neue Benachrichtigungen von Threads, die ich schon lange deabonniert habe? Gibt es dagegen irgendeine Einstellung?

    Vielleicht war das "Deabonnieren", das Sie angeblich wollten, nur vorgeschoben, weil Sie kein Argument mehr hatten. Und in Wahrheit scheinen Sie gar nicht deabonniert zu haben.

    Kam mir gleich merkwürdig vor, daß Sie das öffntlich im Thema fragten, statt per PM an den Administrator. Gut, daß wir das nun wissen.

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    und dahinter stecken die weltbürgerlichen Machteliten (das Großkapital, die Illuminaten und die Juden fehlen noch),

    Das ist einfach eine Unterstellung, auf Grund von falscher Indoktrinierung entstanden. Ich sage "A" und unterstellt wird mir, ich hätte das ganze Alphabet aufgezählt. So geht es nicht!


    Nochmal: Kohl war Bilderberger, das ist Tatsache. Damit habe ich rein gar nichts gegen irgendwelche Logen gesagt oder unterstellt. Daß aber einige Logen von einem Einheitsstaat "Europa" mit einem "Mister Europa" als Regierungschef träumten, das ist auch bekannt.


    Daß wir Deutschen ein gestörtes Nationalgefühl haben, ist gleichfalls Tatsache und sieht man auch daran, daß unsere Schrift fehlt (wo alle andern Schriften berücksichtigt wurden) oder unser Staatsname auf den Münzen. Das ist Tatsache und kann jeder selbst nachsehen.


    Mein Vorschlag war nun, daß wir das ändern und uns dafür einsetzen, daß die EZB unsere Schrift auf den Scheinen zukünftig auch berücksichtigt. Ich war so naiv zu glauben, daß sich in einem Forum für die Frakturschriften dafür Unterstützer finden würden. Stattdessen gibt es hier offenbar Angsthasen, die sich nichts trauen. Darob bin ich tatsächlich enttäuscht, und daß man sich dann auch teilweise von den Aufklebern des Bundes für Deutsche Schrift distanziert, ist eine weitere Enttäuschung. Ich sehe keinen Grund, nicht jeden dieser Aufkleber auch heute noch zu benutzen.


    Ich erwarte eigentlich, daß man sich hier im Frakturschriften-Forum konsequent und unmißverständlich zur Deutschen Schrift bekennt und für die Beibehaltung dieser Schrift als Verkehrsschrift (neben der Lateinschrift) eintritt. Und sich nicht in die Hose macht und sagt: "Oh, das ist ja ,Deutsch', damit will ich nichts zu tun haben" - Man braucht unsere Deutsche Schrift auch nicht in politisch korrektem vorauseilendem Gehorsam in "Kurrentschrift" umzubenennen, denn "Kurrentschrift" bedeutet ja nur "laufende" Schrift, also "Schreibschrift" - und auch die geschriebene Antiqua ist danach eine "Kurrentschrift". Wenn man also "Deutsche Schreibschrift" meint, sollte man das auch sagen oder man sagt "Deutsche Kurrentschrift", das wäre richtig. Nebenbei: Ich als Nicht-Österreicher denke bei "Kurrent" immer an "die Kuh rennt (um See rum)" - ein Wortspiel aus der Schulzeit.

    Häme und O.T.-Diskussionen ersetzen natürlich kein einziges Argument. Tatsache ist, was die Münzen zeigen und das Fehlen unserer Schrift auf den Banknoten, daß man unsere Kultur, unsere Nation diskriminiert. Man will uns den Stolz auf unser Land aberziehen, und einzelne Beiträge hier in diesem Thema zeigen ja, daß dies sogar schon gelungen ist.


    Ansonsten, da wir gerade off topic sind, frage ich mich, welchen Sinn dieses Frakturschriften-Forum hat, wenn es nicht darum geht, für die Wiedereinführung unserer Deutschen Schrift offensiv zu werben. Offenbar geht es hier in erster Linie um Lesehilfe für Genealogen und Geschichtswissenschaftler.


    Ich erinnere mich noch an die Brief-Aufkleber des "Bundes für Deutsche Schrift" mit Texten wie:


    >Deutsches Wort in Deutscher Schrift<

    >Annahme wegn Kleinschreibung der Hauptwörter verweigert<

    >Fraktur kommt an<

    >Gleim an Seume: Nichts mehr, ich bin blind. Ich, ein Lateiner, werde wieder ein Deutscher: Die Deutschen Buchstaben sind ür die Augen die rechten Stücke< (sinngemäß aus der Erinnerung zitiert)

    >man mus nicht die buchstaben inn der lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deutsch reden, wie diese esel thun, sondern, man mus die mutter jhm hause, die kinder auff der gassen, den gemeinen man auff dem marckt drumb fragen, und den selbigen auff das maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetzschen (...) denn die lateinischen Buchstaben hindern über die Maßen sehr, gutes Deutsch zu reden - Martin Luther<


    Eine entsprechende Haltung habe ich hier erwartet, stattdessen naive Nostalgie und die Angst, irgendwie mit einem berechtigten politischen Anliegen anzuecken und deswegen besser zu schweigen, anstatt das Anliegen laut und deutlich ins Land zu tragen.

    Das ist zwar eine im weitesten Sinne gotische Fraktur, aber doch eher frei gestaltet. Ich kenne nur eine ähnliche Type aus Haarlem (Niederlande), den Namen habe ich gerade nicht parat.

    Also nochmal die Aufstellung der nationalen Euro-Rückseiten. Die Angaben gelten jeweils für alle Münzwerte, wenn nicht anders angegeben:


    Andorra: Staatsname: Andorra

    Belgien: Staatsname abgekürzt: BE

    Deutschland: Bundesadler nur auf 1- und 2-Euro-Münzen

    Estland: Staatsname: Esti

    Finnland: Staatswappen (außer den 1 und 2-Euro Münzen)

    Frankreich: Staatsname abgekürzt: R F

    Griechenland: (nur "Euro" und "Cent" in gr. Buchstaben)

    Irland: Staatsname: Eire

    Italien: Staatsname abgekürzt: R I

    Lettland: Staatsname: Latvijas Republika

    Litauen: Staatsname: Lietuva

    Luxemburg: Staatsname: Lëtzebuerg

    Malta: Staatsname: Malta

    Monaco: Staatsname: Monaco

    Niederland: Staatsname: König der Niederlande

    Österreich: Landesflagge klein

    Portugal: Staatsname: Portugal

    San Marino: Staatsname: San Marino

    Slowakei: Staatsname: Slovensko

    Slowenien: Staatsname: Slovenia

    Spanien: Staatsname: Espaňa

    Vatikanstadt: Staatsname: Citta del Vaticano

    Zypern: Staatsname: Kipris (doppelt, auch in gr. Buchstaben)


    (Quelle: https://www.muenzen.eu/euromuenzen-rueckseiten.html )


    Ich stelle also nüchtern die Tatsachen fest: Von 23 Euro-Staaten nennen 19 ihren Staatsnamen ganz oder abgekürzt, Österreich hat auf allen Münzen seine Landesflagge und Finnland auf auf allen kleinen Münzen das Staatswappen (außer auf den 1- und 2-Euro-Münzen). Griechenland hat überall die Bezeichnung "Euro" und "Euro-Cent" in griechischer Schrift; damit ist dort wenig Platz vorhanden, und jeder weiß natürlich, daß griechische Schrift aus Griechenland stammt. Deutschland hat den Adler nur auf zwei Münzen (1- und 2-Euro-Stücke), nirgends den Staatsnamen, auch nicht in Abkürzung.

    Es hätte sich angeboten, den Namen "Deutschland" zu verwenden und diesen dann auch in Deutscher Schrift. Aber da die Verantwortlichen offenbar immer noch den bekannten Eigenhaß haben, durfte natürlich "Deutschland" oder das D" nicht auf den Münzen stehen. Auch ist der Adler auf den 1- und 2-Euro-Münzen nicht der offizielle Bundesadler, sondern irgendeine nichtamtliche Gestaltung eines Adlers. Der könnte genausogut der polnische Adler sein.

    Ich erkenne darin eine Diskriminierung unseres Landes und unserer Kultur.

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    In vielen Ländern, so auch in Deutschland, haben demokratisch gewählte Politiker und Befragungen der Bevölkerung die Entwürfe ausgesucht.

    Es wurde die Bevölkerung nicht gefragt und auf die Frage mit der Staatsbezeichnung wurde gar nicht eingegangen. Außerdem wußten wir ja noch gar nicht, wie die andern Länder ihre Rückseiten gestalten werden, und so mögen viele im Glauben gewesen sein, daß alle Länder auf Staatsbezeichnungen verzichten. Erst im direkten Vergleich konnte man die Diskriminierung erkennen, da war aber alles schon zu spät.

    Die Aufstellung Münzen-Länder hatte ich bereits gemacht (siehe Eingangsbeitrag).


    Daß Kohl Mitglied der Bilderberger war, ist allgemein bekannt, stand sogar schon im Spiegel.

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    Nebenbei...Telefonbücher sind heute auch nicht mehr in Fraktur gedruckt! Eine Kartellverschwörung? Will die Telekom unser Land abschaffen?

    Waren sie nie. Höchstens Adreßbücher, denn früher schrieb man den Nachnamen und den Städtenamen immer in Lateinschrift, auch in deutsch geschriebenen Briefen.

    Tatsache ist, daß nur Deutschland und Österreich keine Staatsbezeichnung oder -kennung auf den Euro-Münzen haben, alle anderen verwenden ihren Landesnamen oder die Abkürzungen dafür.

    Helmut Kohl war - wie alle Politiker damals und teils noch heute - nur scheinbar ein Patriot, in Wahrheit war er ein Logenbruder einer Loge, die die Abschaffung von Staaten zum Ziele hat. Daß da nicht alle andern Staaten mitspielten, war ein Mißerfolg diesr Pläne. Ob man diese Pläne immer noch verfolgt, oder es nur bei uns tut, weiß ich nicht. Ich war aktiver Teilnehmer der SPD-Europa-Gruppe, da war das erklärte Ziel, eine Auflösung der Nationalstaaten in einem großen Einheitsstaat "Europa". Mittlerweile ist klar, daß alle andern Staaten der EU das eindeutig nicht wollen.

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    Wir setzten uns hier aktiv für die Frakturschrift ein. Aber nicht für die Begriffe „unsere“ auf „Deutsch“ bezogen.

    Ich gehe davon aus, daß ich hier mit "Deutschen", als Angehörigen der "deutschen Kultur" diskutiere, denn Migranten oder Angehörige anderer Kulturen interessieren sich in der Regel nicht für die Deutsche Schrift. Daher kann ich Begriffe wie "unsere Schrift", "unsere Kultur" oder "unser Land" bedenkenlos verwenden. Und ich bin so mutig, daß ich mich das sogar traue, ohne mir in die Hose zu machen und mich in vorauseilendem Gehorsam dem Mainstream gegenüber zu Europa oder eine "bunte" Welt bekennen zu müssen (abgesehen davon, daß "dunkel" nicht gleich "bunt" ist).

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    und diese Behauptung angesichts bedeutender abendländischer Philosophen wie Platon oder Aristoteles zu treffen, die die Grunderkenntisse unserer modernen Philosophie und Naturwissenschaften geliefert haben (übrigens auch der Mathematik mit deren Hilfe Leute dafür gesorgt haben, dass Sie hier Ihre Meinung äußern dürfen) spricht eigentlich schon für sich allein.

    Nachdem man die Himmelsscheibe von Nebra gefunden hat, oder die Zahlen auf den Goldhüten und ihre kosmischen Bezüge kennt, nachdem man bis heute die Winkel und Beobachtungsmöglichkeiten von Stonehenge nur teilweise entschlüsseln konnte, halte ich den Hinweis auf die Griechen als Begründer unserer Kultur für nicht haltbar. Fügt sich doch so eine Sichtweise nahtlos in den allgemein herrschenden Germanen-Eigenhaß ein. Wahrscheinlich wird im Verlauf der Diskussion auch noch Konrad Zuse zum Griechen.


    Nochmal: Die EZB hat auf die nationalen Eigenheiten der Griechen und der cyrillisch schreibenden Völker Rücksicht genommen. Auf uns hat man hingegen leider nicht Rücksicht genommen, obwohl unsere Währung und unsere Wirtschaft die stärksten Stützer der Euro-Währung sind. Nur darum ging es mir und um die Frage, ob man durch nachträgliches Aufbringen dies zumindest als eine Art Protest anmahnen sollte.

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    Wenn du wissen willst, warum keine dir ausreichende Landesbezeichnung auf den Euro-Münzen steht,

    Ich will gar nichts wissen. Ich mache nur auf eine Tatsache aufmerksam und erlaube mir, meine Gedanken dazu zu äußern. Die Tatsache ist unbestritten und irgendein Beamter in der Bundesbank wird das auch nicht erklären können. Da müßte man wohl die damals beteiligten Politiker befragen, doch ist es schwer, die zu erreichen und ob die offen zugeben, daß es aus Haß auf das eigene Volk geschah, bezweifle ich.


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    Hervorhebung Griechenlands als Symbolort europäischer Kultur ist da eigentlich viel eher einleuchtend,

    Na ja, die Germanen hatten auch schon eine Demokratie vor 2 Jahrtausenden. So besonders ist Griechenland da wirklich nicht.

    Dennoch ist Ihre Argumentation unlogisch, denn sie erklärt nicht, warum miteinander nahverwandte Schriften (griechisch, cyrillisch) zusätzlich auf den Geldscheinen stehen, unsere Schrift aber weggelassen wurde.


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    Also ist sie doch offenbar, entgegen diesem lächerlichen Verbot, wieder zugelassen worden?

    Das geschah wohl kurz nach dem Kriege und dann durch die Kultusministerkonferenz, die beide Schriften als "gleichwertig" (gleichrangig) erklärten. Deswegen wurde die Deutsche Schrift ja auch in den Schulen noch gelehrt.

    Da offenbar Unklarheit darüber besteht, ob die Deutsche Schrift schwerer oder leichter lesbar ist, als Antiqua, hier eine Kurzdarstellung. Voraussetzung ist natürlich, daß man beide Schriften gleichgut beherrscht, denn was man nicht erlernt hat, das kann man niemals besser lesen.


    Das Deutsche zeichnet sich aus dadurch, daß es sehr viele lange, zusammengesetzte Wörter hat. Ungetüme wie "Donaudampfschiffahrtskapitän" kommen da auch mal vor. Unbestritten läuft die Deutsche Schrift enger, als die Antiqua, die Buchstaben sind höher und schmaler, als Lateinbuchstaben. Ein langes Wort nimmt also im Druck weniger Platz ein, als dasselbe Wort in Antiqua. Das ist schon einmal wegen der Platzersparnis und damit bei Büchern der Papierersparnis besser. Aber so ein langes Wort kann eben, wenn es enger steht, schneller mit dem Auge erfaßt werden. Somit entstehen bei der Deutschen Schrift weniger Lesefehler. Zweisprachige Bücher (etwa links englisch, rechts deutsch) haben es leichter, da die Übersetzungen des Englischen immer im Deutschen länger sind. Und die Deutsche Schrift zeigt dem Leser sofort, wo die Deutsche Sprache ist. Jeder weiß, wie lange es dauert, in mehrsprachigen Beschriftungen und Gebrauchsanleitungen den deutschen Teil zu finden - das würde mit Verwendung der Deutschen Schrift schneller gehen.


    Bei der Deutschen Schrift ragen viele Buchstaben über das Zeilenband hinaus, haben also mehr ober- oder Unterlängen, als es bei der Lateinschrift ist. Beispiele sind:

    (Ober- und Unterlängen:) f, h, ſ, ß, tz, x, z. Bei der Antiqua haben diese Kleinbuchstaben nie Unterlängen.

    Damit fallen sie dem Auge beim Lesen eher auf, als wenn sich alles nur im mittleren Zeilenband bewegt. Das erleichtert die Lesbarkeit.


    Auch bei den Großbuchstaben gibt es einige mit Unterlängen, die im Lateinischen fehlen: F, H, J, P, Y, Z.


    Die Lateinschrift ist eigentlich für das Lesen von rechts nach links gemacht, denn die die Buchstaben charakterisierenden und unterscheidenden Einzelheiten finden sich rechts am Zeichen, links aber beginnen viele Buchstaben völlig gleich mit einer Senkrechten: B, D, E, F, H, I, K, L, M, N, P, R. Diese Senkrechte hilft nicht bei der Unterscheidung des Zeichens, das Auge muß sich erst in die Einzelheiten hineinquälen. Bei der Deutschen Schrift (Werkschrift) haben die Großbuchstaben auch auf ihren linken Seiten noch genügend sie charakterisierende Unterschiede, z. B. den berühmten "Elephantenrüssel".


    Die Deutsche Schrift verfügt durch ihre sprachlichen Ligaturen (ch, ck, ß, ſt, tz) und ihre technischen Ligaturen (ſſ, ſi, ſl, ff, ft, fi, fl, tt, ll) über mehr Charakteristika und kann so die deutsche Sprache besser lesbar machen. Durch das Lange ſ (welches es allerdings als Rudiment auch in der Antiqua gibt) kann man viele Worte klar unterscheiden. Die Bekannten doppeldeutigen Wörter sind hier daher eindeutig: Versendung oder Verſendung, Wachstube oder Wachſtube, Häschen oder Haſchen seien als Beispiele genannt.


    Die Antiqua ist eine Schrift, die ihre Ausformung der Tatsache verdankt, daß die Buchstaben mit dem Meißel in den Stein gehauen wurden. Daher gibt es die "Endstriche" (Serifen), wo der Meißel angesetzt wurde. Heutzutage muß aber niemand mehr Buchstaben einmeißeln, daher ist die Übernahme der durch den Meißel entstandenen Zeichen unlogisch. Die Deutsche Schrift wurde durch die Schreibfeder und das Medium Papier geformt, runde Bögen wurden vermieden, weil die Feder das oft nicht mitmachen konnte. Die gebrochenen Formen ahmen ein wenig auch die Runen und das Einschnitzen in Holz nach, wo man waagerechte Linien vermeiden mußte, damit das Holz nicht splitterte. Unserer ursprünglichen Holzkultur steht die Deutsche Schrift näher, als der römischen Steinkultur. Und die Deutsche Schrift entspricht auch eher unserem Formempfinden (Gotik usw.). Nebenbei ist die Deutsche Schrift auch noch neuer, als die Lateinschrift der Antike, denn die Deutsche Schrift bildete sich ja erst in der Frührenaissance heraus.


    Die Deutsche Schrift ist verschnörkelt, was Technokraten gerne als "überholt" und "nicht zeitgemäß" betrachten. Schönheit kann allerdings nie verkehrt sein, und es hat sich gezeigt, daß das Auge gerade Schnörkel und Charakteristika benötigt (sowie die Groß- und Kleinschreibung), um Wörter schnell erkennen zu können. Vereinfachung (einschließlich der totalen Kleinschreibung) erschweren das Lesen. Noch immer gilt ja der Grundsatz des "Bundes für Deutsche Schrift": >Die Schrift ist nicht zum Schreiben da< - Denn ein Mensch schreibt oder druckt etwas, Millionen Menschen können es lesen. Die Schrift ist also zuerst für die Leser da, denen muß das schnelle Lesen ermöglichst werden, dem einzelnen Schreiber muß man es dagegen nicht leichter machen.


    Alle diese Tatsachen sind lange bekannt, die 6 wissenschaftlichen Untersuchungen gibt es ab der Kaiserzeit. Dennoch werden sie offenbar ignoriert. Es bleibt Tatsache: Deutsche Schrift ist leichter lesbar, als Antiqua.

    Die griechische Schrift ist ursprünglich aus phönicischen Buchstaben entstanden, noch heute sehr ähnlich zum Hebräischen, wie man an den Namen des Alphabets sieht. Griechisch: Alpha, Beta, Gamma, Delta ..., Hebräisch: Aleph, Beth, Gimel, Daleth, ..., dennoch verstehen die Griechen die griechische Schrift als ihre Nationalschrift. Die cyrillischen Zeichen sind eine Übername vom Griechischen (16 Zeichen wurden direkt übernommen), dennoch sehen Russen, Balkanvölker diese Schrift als zu ihrer Sprache und Kultur gehörig an. Die Iren versuchen teils bis heute, ihre celtisch-altirische Schrift wieder zu etablieren, was auch mit ihren nationalen Bestrebungen für ein einiges Gesamt-Irland zu tun hat.

    Und wir Deutschen haben zu unserer Sprache auch unsere Deutsche Schrift. Die deutsche Sprache in lateinische Schrift zu pressen ist ein Frevel und wird ihr nicht gerecht. Da interessiert gar nicht, wie sich diese Schrift in der Reformationszeit entwickelt hat oder wer sie noch benutzte. Das interessiert nämlich Russen oder Griechen bei ihren Schriften auch nicht.


    Rechtlich gehört die Deutsche Schrift als Druckschrift und Schreibschrift noch immer zu den zugelassenen "Verkehrsschriften", d. h. es kann nicht abgelehnt werden, so auch zu Behörden zu schreiben. Ein Verbot wäre rechtlich schon deswegen nicht möglich, weil es auch einem Verbot der Sprache oder des Brauchtums gleichkäme. Die deutsche Sprache kann vom Bundestag nicht per Gesetz etwa zu Gunsten der englischen Sprache abgeschafft (verboten) werden, das wäre gegen das Grundgesetz, nämlich gegen das Menschenrecht auf die eigene Kultur. Daher wird ja auch das Sorbische nicht abgeschafft.

    Weil also die Deutsche Schrift nicht abgeschafft oder verboten ist, deswegen ist ein Eintreten für sie noch möglich. Die Runen z. B. sind keine Verkehrsschrift mehr und zu versuchen, daß Behörden, Institutionen usw. noch Briefe in Runen akzeptieren müssen, ist daher aussichtslos.


    Daß die Deutsche Schrift (dann, wenn man sie gelernt hat) leichter lesbar ist, als Lateinschrift, ist durch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegt, darüber können wir gerne in einem eigenen Thema diskutieren.


    Zu den Euro-Münzen: Ich hatte sie angeführt, um aufzuzeigen, daß das Verschweigen des Namens unseres Landes durchaus nicht zufällig geschieht, sondern absichtlich. Fast alle andern Länder des Euro nennen ihr Land auf den "nationalen" Rückseiten der Münzen, nur wir nicht. Jemand wendete hier ein, dort stünde ja klein ein "D". Das trifft nur auf einige Münzen zu, auf andern steht ein "A", "J" oder "F", denn diese Buchstaben stehen nicht für das Land, sondern die jerweilige Münzprägeanstalt. "D" steht also für die Münzprägeanstalt München. Die Buchstaben wurden in alphabetischer Reihenfolge für alle Münzprägeanstalten vergeben; "D" steht also eindeutig nicht für "Deutschland".

    Selbst Belgien hat inzwischen neben dem Königsportrait die Kennung "BE". Somit werden wir Deutsche auf den Münzen diskriminiert, weil unser Land offenbar nicht genannt werden darf, wie auch Österreich. Ein Schuft, der böses dabei denkt.


    Und zum Thema: Bei der nahen Verwandtschaft zwischen griechischen und cyrillischen Buchstaben wundert man sich fast, daß dennoch beide Schriftarten auf den Euro-Geldscheinen (neben der Lateinschrift) zu finden sind. Nur unsere Deutsche Schrift fehlt eben. Das ist zu kritisieren, denn es ist ein Ignorieren unserer Kultur und Sprache.


    Ich wundere mich, daß hier in diesem Forum das Eintreten für unsere Schrift als Aufbauen neuer Grenzen und anti-europäisch, nationalistisch, angesehen wird. Wißt Ihr denn nicht, daß es kein Geringerer als Adolf Hitler war, der 1941 per Erlaß die Abschaffung der Deutschen Schrift verfügt hatte? (siehe Abb.. hier: https://upload.wikimedia.org/w…ifterlass_Antiqua1941.gif ). Sich also für die Beibehaltung der Lateinschrift einzusetzen bedeutet, den Hitler-Erlaß bis heute anzuwenden und zu verteidigen. Hitler wollte vielleicht die Deutsche Schrift loswerden, weil sie ihm in seinem Wahn vom (unter dem NS) vereinigten Europa gestört hätte. Oder es war seine Nähe zu Rom, die sich auch in der Baukunst und den Ave-Grüßen und Standarten zeigte, wer weiß.

    Jedenfalls kann daher das Eintreten für die Deutsche Schrift und gegen Hitlers Erlaß niemals irgendwie nazistisch sein.