Beiträge von PeterWiegel

    Nun ja, man könnte diese Schrift natürlich digitalisieren. Hier gibt es 2 Möglichkeiten:


    1. die saubere Version:

    Hier legt man sich dieses Blatt als Hintergrundbild in ein VektorgrafikProgramm, und zeichnet dann mit den Zeichenwerkzeugen die Konturen der Schruft mach, indem man hier jeden Federzug als einzelnes Objekt zeichnet, und hinterher diese zu den Buchstaben verschmelzt. Ein recht extremes Beispiel ist diese Schrift, woch ich das trotz der Schnörkelei so gemacht habe, Hier waren es allerdings Fotos von den Drucklettern selbst:


    http://www.peter-wiegel.de/JenaGotisch.html


    2, die schnelle, dafür aber etwas unsauberere Version:

    Hierzu benötigt man aber eune höhere Scanauflösung als das Bild hier.

    Hier zerschneidet man dann diese Grafik auf größe der Einzelbuchstaben aber mit gleicher Höhe der Zuschnitte, und lädt diese dann in ein AutoTracing-Programm wie Vector Magic, dass diese Aufgabe recht gut erledigt.


    In beiden Fällen entstehen so eps-Dateien der vielen Glyphen. In der Zeichenmethode kann man schon mal eine Stunde an euinem Buchstaben zeichnen, Autotracing macht das in etwa einer Minute. Diese Vektordateien lassenn sich dann in einem Font-Editor - ich verwende Fontlab 5.2 - dann zu einem Font zusammenfassen,darin auch in den Konturen noch etwas säubern, und die Font-Metrics hinzufügen, dass man damit dann auch anständig schreiben kann. Satz-und Sonderzeichen muss man dafür dann entwefer selbst zeichnen, oder einigermaßen passendes aus einer anderen Schrift, deren Lizenz dies erlaubt dann "klauen".


    Leider bin ich mit der Font-Bastelei grad etwas behindert, ist mir gerade mein PC abgeraucht, und damit leider auch wichtige Software, die ich mir jetzt leider neu beschaffen muss.


    Trotzdem meine Frage: Kannst Du ds Blatt in höherer Qualität scannen?

    Schon der Herausgeber diesen Blattes sagt eigentlich deutlich, dass es sich hier nicht um eine Satzschrift handelt, sondern um eine von einem Kalligraphen geschriebene Vorlage , die mit Feder nach geschrieben werden kann.


    Solche Schriften hatten auch keinen Namen, denn Schriftnamen dienen ja nur dem Nachbestellen von Lettern bei Satzschriften, und alles, was sich eben besser handschriftlich machen ließ, wie eben Urkunden, Anschriften auf Fahrzeugen, Wandbeschriftungen, Schilder, Grabsteine und vieles mehr, wurde nicht mit Satzschriften beschriftet. Satzschriften mit individuellen Namen, also nicht nur nach dem generellen Grundstil wie Fraktur, Gotisch, Antiqua, Grotesk u.s.f. benannt gab es bis vor ca. 3 Jahrzehnten nur bei Drucksachen, also Büchern, Zeitschriften, Prospekten Text-Plakaten und anderen Akzidenzen. Alles andere, wo heute selst professionelle Gestalter oft Stunden nach einer passenden digitalen Schrift suchen, wurden damals nahezu immer frei von Hand geschrieben oder gezeichnet.


    Auch gehörte die Gestaltung und handwerkliche Umsetzung von Schrift zu fen Ausbildungsinhalten vieler Berufe.


    Zu dem Blatt: Ja, die Minuskeln unten auf dem Blatt sind zugehörig zu den Versalien gedacht, Trotzdem war rs jeden, der dich durch dieses Blatt inspirieren lassen sollte auch freigestellt, diese durch seiner Hand flüssiger zu schreibenden Buchstaben ersetzen zu können.

    Richtig, so lange man sich durch diese Euphemismus-Tretmühle dreht, zeigt man damit um so deutlicher, dass das eigentliche Problem nach wie vor besteht, man lediglich nur immer wieder nach neuen Worten sucht, um die bestehende Ausgrenzung und Ablehnung nicht so übel klingen zu lassen.

    Wenn man hingegen endlich begreift, dass Menschen einfach nur Mitmenschen in einer Welt sind, wo Entfernungen keine Rolle mehr spielen, und wir eigentlich alle in einem Boot sitzen, und dass da verschiedene Hautfarben nichts weiter sind als eine schöne Vielfalt, könnte selbst der Negerkuss wieder zum Kompliment, statt zum Rassismus werden, schließlich ist es etwas, das man besonders gerne mag.


    Dass so etwas möglich ist, zeigt ein anderes Farb-Beispiel: Als mein Vater noch zur Schule ging, wurde er gemobbt, weil er leicht rötliche Haare hatte, also nicht einmal so richtig rote Hare, aber er war eben der Rotkopf, mit dem seine Klassenkameraden nichts zu tun haben wollten, also etwas irgendwie störendes. Heute ist es einfach nur noch eine schöne Haarfarbe...

    Vielleicht währe ja der bessere Weg, unsere Sprache nicht noch mehr zu gendern, und damit noch mehr Unterscheidungs-- und damit Ausgrenzungsmöglichkeiten künstlich zu schaffen, lieber den umgekehrten Weg zu gehen, indem man dafür sorgt, dass das biologische Geschlecht, außer in direkt damit verbundenen Dingen, überhaupt keine rolle mehr spielt. Wozu muss ich, kaufe ich irgend etwas im Internet bei der Adresseingabe mein biologisches Geschlecht nennen? Für den Händler ist es doch völlig unwichtig, ob jetzt eine Frau einen Satz reifen, oder ein Mann Lippenstifte bestellt, Hauptsache jemand bestellt, die Zieladresse ist richtig angegeben und der Kunde / Kundin / Kun... was auch immer zahlt die Rechnung


    Also weg mit dem Eingabefeld "Anrede". Auch hätte ich nichts gegen ein Aus für die ohnehin verlogene Einleitungsformel in Briefen "Sehr geehrter Herr, Sehr geehrte Frau", besonders wenn der Brief dann alles andere als mit einer Hochachtungserbietung weiter geht. Schlussformeln wie "mit vorzüglicher, untertänigster usw. Hochachtung" sind ja auch verschwunden. Freundliche, beste usw Grüße langen hier ja auch. Warum einen Brief nicht einfach mit "Guten Tag, " einleiten? Dann kann sich niemand falsch angesprochen fühlen, und Missverständnisse kommen gar nicht erst auf, wie einst bei meinem Montenegrinischen Kompagnon der mit Vornahmen Ljubisa hieß, und immer mit Sehr geehrte Frau V. angeschrieben wurde


    Und daher mein Vorschlag, bei Berufsbezeichnungen das männliche -er einfach durch ein -a zu ersetzen, und diese Bezeichnungen als grammatisches Neutrum zu listen. Das ließe sich immer genau so einfach aussprechen, bedarf keiner all zu großen Umgewähnung, sodass es nach wenigen Generationen gar nicht mehr hinterfragt werden dürfte, benötigt kein Unterscheidungs-in und wäre so wirklich gendergerecht ohne irgendwelche komplizierten Schreibweisen, um allen biologischen oder gefühlten Geschlechtern angemessen zu sein. Aus dem Professor und der Professorin, würde das Professa, und im Brief schriebe man einfach "Guten Tag Professa Schröder" ohne darüber nachdenken zu müssen, ob Prof. S. Schröder nun eine Sabine Schröder oder ein Siegfried Schroder ist. Und für die freien Stellen sucht man eben ein KFZ-Mechatronika, Lackira oder so.


    Schwierig hier Berufe die direkt das -mann drin haben, aber aus dem Kaufmann / der Kauffrau könnte ja auch ein Händla oder Handla werden. Richtig problematisch ist da dann eigentlich nur noch der Pastor, damit der dann nicht zur Nudel wird :)

    Ich finde,dass diese ganze Genderei in genau die falsche Richtung läuft, also statt neue Unterscheidung und Trennung zu schaffen, sollte man besser bestehende Unterscheidungen, die ja auch dazu eingesetzt werden, um weibliche Tätigkeit als weniger wertvoll zu brandmarken vollends abzuschaffen, also das Genus in z.B. Berufsbezeichnungen vom Sexus der ausübenden Person zu trennen. Ein Mensch, der in einer Universität ausbildet ist ein Professor, egal welchem Geschlecht die betreffende Person angehört, und ein Sekretär ist ein Sekretär, da braucht es nicht eines -in hinten dran, das all zu oft dazu verwendet wurde, um hier an gerechter Bezahlung zu sparen.


    Ich bin also eher für eine komplette Abschaffung der Unterscheidung nach biologischem Geschlecht, und damit allgemeine Verwendung althergebrachter Bezeichnungen, wobei diese dann unabhängig von der ausübenden Person durchaus rein grammatikalisch männliches Genus haben kann, entsprechend ja Gegenständen, die ja auch nicht durch Genus der diesen Gegenstand nutzenden Person zugeordnet sind.

    Eine Falllänge oder eine Knalllautstärke vielleicht? Aber es stimmt, diese dreifach-konsonanten sehen wirklich schräg aus, wenn ich hier am Wegweiser zur Flussschifffahrt vorbei komme, fange ich schon im Kopf etwas zu stotttttern an das wünschte ich mir wenigstens mit einem Fluſsſchiff. Nur gut, dass da nicht noch ein Volllloyd 'draus wird

    Richtig, und eben das funktioniert eben gleichermaßen, für welche Variante der Rechtschreibung, oder auch nur der s-Schreibung man sich entscheidet. Zu Heyses und Adelungs Zeiten hat das ja auch schon funktioniert, und UNZ1 hat ja nicht aus reiner Langeweile sowohl ein ß, als eben auch eine ſs-Ligatur.


    Das ß in "ein bißchen" markierte die Wortfuge, was vor allem für Deutschlernende von Bedeutung war. Jetzt lesen die Anfänger "ein bisSCHen", weil sie das Wort "Biß / beißen" noch nicht kennen.

    Das mit der Wortfuge geht aber auch sehr gut mit langem und rundem s, gerade in Fraktur, da ist ein biſschen eben kein bisſchen, und ein Röschen kein Röſchen. Und ich sag noch oft bei Tisch: "Giv mi mol n büschen mehr!" mit sch-Laut!

    Nun, ich finde. das die sicherlich in vielen Einzelheiten nicht besonders gut gelungene Reform doch etwas gutes gebracht hat, gerade WEIL diese Reform auf viel Kritik gestoßen ist: Die Deutschen haben sich ihre Sprache zurückerobert. Der Duden ist nicht mehr das fast schon gesetzliche Maß aller Dinge, sondern nur noch eine Sammlung des üblichen Sprachgebrauchs, welche Empfehlungen gibt und Zweifelsfälle klärt.

    Zeitschriften haben sich aus dem, was der aktuellen Sprachverwendung am besten entspricht ihre eigene Haus-Orthografie erarbeitet, und greifen hier, wo die Reform wirklich nur Blödsinn war auf bewährtes, dort wie im Beispiel "Auto fahren" zu "radfahren" (nach der alten Rechtschreibung) zu sehen ist, auf die Reform-Empfehlungen zurück. Damit wanderten in den Duden eben viele gängige Varianten, die nebeneinander, oder sogar leichte Bedeutungsunterschiede ausdrücken helfen, da eine Getrennt- oder Zusammenschreibung auch eine leicht unterschiedliche Aussprache erzeugt, die dann eben beide richtig sind.


    Und in diesem Zusammenhang empfinde ich es eben auch als Falsch, hier zu fordern, schreibt man in Frakturschrift, müsse man sich unbedingt an die Schreibweise einer älteren Reform halten, welcher auch immer. Das würde die Verwendung der Frakturschrift als ernst zu nehmender Alternative nur unnötig komplizieren.

    Das würde aber im Umkehrschluss bedeuten, dass ich, schriebe ich in Comic Sans dann auch "aufjedenfall" und "unzwar" zusammen, vor jede's s am Wortende ein Apostroph, und zusammengesetzte Haupt Worte stets mit Leerzeichen getrennt schreiben müsste.


    Neyn, daſs schreiben der Teutschen Sprach hat immer ewinen Wandel erlebet, vnnd so ſchreip ich, als wie ich es mag.

    ich glaube trotz Ähnlichkeit nicht, dass es vom Kyrillischen abstammt. (Das kleine Schreibschrift d sieht dort wie g aus.

    Nicht ganz, das kleine kyrillische, kursive д hat 2 Formen, wobei die russische Form eben eigentlich wie ∂ aussieht, während die Bulgarische und Serbische Form ein zweistöckiges g ist. (das ich hier leider textlich nicht darstellen kann, da kyrillische Schrift hier nur schräg gestellt wird, und in lateinischer Schrift eben das dreistöckige verwendet wird)

    SNCR = Selektive nicht-katalytische Reduktion, und wird zur Entstickung von Forenbeiträgen verwendet, damit die allgemein akzeptabel werden...


    Was jetzt die diversen Rechtschreibreformen, und deren Reformen anbelangt, sollten wir das nutzen, um so unsere Schreibpraxis zu demokratisieren, und dann eben auch akzeptieren, dass ein anderer sich an andere regeln hält, sofern das Ergebnis dann eben verständlich bleibt. So ist es mir völlig egal, ob jemand lieber bei der Adelungschen s-Schreibung bleibt, oder eben zur Heyseschen s-Schreibung wechselt, die nach der Reform in den Schulen gelehrt wird, die ja auch keine dumme Neuerfindung ist, sondern deren Regeln praktisch auf die gleiche Zeit hervorgehen.


    Johann Christian August Heyse lebte von 1764 bis 1829, Johann Christoph Adelung 1732 bis 1806, sie waren also Zeitgenossen, und haben ihr Regelwerk wohl annähernd parallel entwickelt.


    Und die Heysesche Variante war ja auch schon einmal offizielle Regel, nämlich in Österreich-Ungarn von 1879 bis 1901, wo man sich dann zur Vereinheitlichung dem Deutschen Reich anpasste. Sicher waren damals die Diskussionen, ob der Übergang zu Adelung nun richtig sei, nicht mindert Hitzig geführt, wenn auch in umgekehrter Richtung.


    Daher finde ich, wir sollten es einfach akzeptieren, wenn jemand eine andere s-Schreibung nutzt, sofern er sich konsequent an die von ihm gewählte Regel hält. Aber selbst wenn sich jemand seine eigene, private Zwischenlösung zwischen alter und reformierter Orthografie zurechtgelegt hat, sollten wir es in einem Forum akzeptieren, auch sollte jemand tatsächlich wieder Thiere durch Thüren treiben, schließlich hat des Kaisers Intervention uns auch den Thron erhalten.

    Meine Mutter hatte in den Jahren von ca 1960 bis 1976 recht erfolgreich ein kleines Antiquitätengeschäft in Hamburg betrieben. Zu ihren Kunden zählte praktisch die Hamburger TV und Filmszene der Zeit, wie beispielsweise Heinz Dunkhase, der Dinner For One gedreht hatte, oder auch Peter Frankenfeld, der bei Motter seine Spinnrad-Sammlung aufgebaut hatte.

    Daher bin ich im mitten von Dingen aufgewachsen, welche man heute bestenfalls im Museum findet, und so habe ich derartige Aufschriften schon oft gesehen, und so etwas eben auch lange vor dem Internet zu entziffern geholfen.


    Das J am Anfang der Zeile mit dem abgekürzten Namen stand hier übrigens zumeist für Jungfer. Das fand sich so praktisch durchgehend in der Aussteuer, also Besteck, Textilien und auch auf den geschnitzten Rücken-Lehnen- Schildern bei den sonst gedrechselten Altländer Hochzeitsstühlen. Gerade dies erleichterte dann die Entzifferung der oft gleichartig unfachmännischen Gravuren auf derartigen Besteckteilen, oder Zinnteller.

    Es gibt übrigens noch ein weiteres Zeichen, auch ein d mit Abkürzungsschwänzchen (hui, das Wort ist sogar im meiner Rechtschreibprüfung enthalten), nämlich das Korrektur-Zeichen Deleatur, das ein Lektor zur Markierung zu entfernender Buchstaben bis hin zu ganzen abschnitten an den Rand der Druckfahne schreibt, auch hier kann dieses Schwänzchen wie in der üblichen Darstellung bei Pfennig einen nach Links weisendes Ende haben, aber genau so gut, wie hier in der Gravur nach rechts weisen

    Mich erinnert dies an das alte Pfennig-Zeichen, wobei auch dies eigentlich ein d ist, da Pfennig mit d für "Denarius" abgekürzt wurde. dem d wurde dann zur Kennzeichnung der Abkürzung ein Schwung nach unten angehängt. dies war, an stelle des heute gebräuchlichen Abkürzungspunktes in Kurrentschrift allgemein üblich. so ist es sehr wahrscheinlich, das es auch hier ein d mit Abkürzungs-Schwung ist, und hier in der Datumsangabe für "den" steht, quasi "d."