Ich habe die Ausführungen mit Interesse gelesen. Also ich würde Tusche niemals in einem teuren Füllhalter verwenden (Kolbenfüller). Mir ist von Kalligraphiekursen bekannt, daß ein Teilnehmer seinen Mont-Blanc mit Tusche ruiniert hat. Die Tusche ist bei langer Nichtverwendung dermaßen eingetrocknet, sie ließ sich mit heißem Wasser nicht mehr auflösen. Wenn ich mal mit Tusche schreibe, verwende ich noch ein 80 Jahre altes Tusche-Schreibset der Fa. MAHO Präzisionsmetallwerk. Das Set ist jedoch ursprünglich für technische Zeichnungen auf Transparantpapier gedacht.
Tusche besteht aus Wasser, Schellack als Bindemittel und lichtechten Pigmente als farbgebende Bestandteile. Wenn Tuschereste eintrocknen (auf Metall) kann man sie später als klebrige Masse mit dem Fingernagel abreiben, nach langer Zeit als Brösel wegschaben. Tinten im heutigen Sinne wurden bereits vor Christi Geburt angewendet. Sie bestanden meistens aus eisenhaltigen Flüssigkeiten. Im Mittelalter war die allgemein übliche Tinte eine Eisengallustinte. Diese Tinten sind auch im Füllhalter absolut ungeeignet. Nach Aufkommen neuer, wasserlöslicher Farbstoffe, mit der Weiterentwicklung der synthetischen Farbstoffe traten diese Tinten in der Verwendung immer mehr zurück. Die heutigen Füllhaltertinten sind reine Farbstofftinten.
Die Weiterentwicklung der Tusche ist mir nicht geläufig, wenn Tuschen oder Tinten in einem Füllhalter Verwendung finden, muß dies ausdrücklich in der Produktbeschreibung angegeben sein. Mein altes Tusche-Schreibset besitzt ein Reservoir, dieses muß auch nach Verwendung ausgewaschen und gereinigt werden.
Ich wollte mit diesem Beitrag nur Sorge tragen, nicht daß ein Füllhalter-Sammlerstück sein jähes Ende findet.