Der 23.1. iſt
der Tag der Handſchrift.
Als ich in den 1980er Jahren das erſte
mal was davon gehört hatte, war ich verwundert, denn ich glaubte
nicht, daß ſo
ein Tag überhaupt notwendig ſei.
Gedacht
wird am „Tag der Handſchrift“
dem Geburtstag von John Hancock am 23. Januar 1737, der ein
politiſcher
Führer im Amerikaniſchen
Unabhängigkeitskrieg war. Er unterzeichnete als Präſident
des Kontinentalkongreſſes
als erſter die
amerikaniſchen
Unabhängigkeitserklärung
– mit Sicherheit noch mit dem Federkiel.
Da
in Coronazeiten die Schüler ihre Ausarbeitungen auf elektroniſchen
Weg zum jeweiligen Lehrer ſenden
mußten, war das wieder mal Grund ſich
die Schrift meines Sohnes näher unter die Lupe zu nehmen. Dieſe
war noch nie beſonders,
aber ich habe es immer darauf geſchoben,
daß er als Linkshänder den Füller ſchieben
und nicht ziehen muß und erſt
nachdem ſeine
Schreibhand weitergerückt iſt,
konnte er das Geſchriebene
kontrollieren.
Warum
aber die Schrift
heute noch
kraklich iſt,
war mir immer ſchon
ein Rätsel. Ich war aber irgendwann der
Meinung, das wird ſich
ſchon mit den
Jahren geben. Das hat es aber nicht.
Auf
der Suche nach Erklärungen bin ich im Netz auf die Autorin
Maria-Anna Schulze Brüning mit mit dem provokanten Buchtitel
ihres Sachbuches
„Wer nicht ſchreibt,
bleibt dumm“ und im Untertitel „Warum unſere
Kinder ohne Handſchrift
das Denken verlernen“ geſtoßen.
Hier hat eine engagierte Lehrerin und
Pädagogin seit Jahren beobachten müſſen,
wie ſich die
Handſchrift der
Schüler verſchlechtert
und ſie hat dies
genau analyſiert.
Sie wägt alles ab; das Pro und Contra zu Schreibſchriften,
die verſchiedenen
Schriften und die heutigen Lernmethoden. Und
ſie ſchlägt Wege aus der Miſere vor.
Zwar
wird in Thüringen noch die Handſchrift
gelehrt, aber das geht wie folgt: zuerſt
die „Druckſchrift“
und dann die „Vereinfachte Ausgangsſchrift“.
Das Problem iſt,
daß die Schüler die Druckbuchſtaben
nach Belieben malen
und nicht ſchreiben
und dann bei der „Vereinfachten Ausgangsſchrift“
die Druckbuchſtaben
verbinden ſollen.
Das hat Tücken.
Der
richtige Weg wäre anders herum
und nicht
die „Vereinfachte Ausgangsſchrift“
zu nehmen. Der Name täuſcht
und dieſe
Schreibſchrift
hat einen erheblichen
Mangel im
Vergleich zu
anderen Schreibſchriften
(Schulausgangsſchrift,
Lateiniſche
Ausgangsſchrift),
denn der Buchſtabenanſatz
beginnt hier in der
Mittellinie.
Eltern
ſollten bei
ihren Kindern auf die Schreibſchrift
achten, denn das empfinde ich als elementar für die
Bildung. Das oben
genannte Buch kann ich nur wärmſtens
empfehlen.
Es
gibt mittlerweile auch einige Seiten im Netz, die ich zum Thema
Schrift beſucht
habe: www.initiative-schreiben.de
und www.handschrift-verbessern.com.
Dann findet man bei Youtube jede Menge Videos zur Verbeſſerung
der eigenen Schrift, die man sich ruhig zu Gemüte führen kann.
(Zwar
geht es in meinem Beitrag vordergründig um das Erlernen der
Lateinschrift und nicht um Sütterlin und Kurrent, aber ich halte das
Thema für gesellſchaftlich
ſehr wichtig und für das Forum angebracht.)