Beiträge von Mulan

    Weiß jemand, bis wann es in Bayerns Hauptschul-Lehrplänen (6. Klassenstufe und reduziert noch einmal in der 8. Klasse) die deutsche Schrift in den Lehrplänen für Kunsterziehung gab?


    Ab 1985/86 wurde die 1971 in Bayern abgeschaffte deutsche Schreibschrift in der Form von 1955-1970/71 wieder in den Lehrplan integriert, allerdings nun im Kunstunterricht. siehe u.a. hier.

    Lehrpläne für die Hauptschule in Bayern mit Erläuterungen und Handreichungen, ein Hand- und Studienbuch für die Hauptschule, Band 3

    (dort S. 190, 201, 227)

    oder hier:

    Lehrplan für die Hauptschule in Bayern, 7/9

    (hier Nr. 7.620 S. 5ff.)


    Ich habe bisher noch nicht herausfinden können, wie lange das in Bayern Bestand hatte bzw. bis wann die deutsche Schrift in der 6. Klasse als Zusatzangebot in Kunst verankert war und in der 8. Kl. mehr informativ im Lehrplan stand mitsamt Schrifttafeln (Blockschrift und deutsche Schrift).


    Weiß da jemand etwas und kann vielleicht sogar Quellen benennen oder weiß, wo man im Netz Digitalisate findet?


    P.S.: Ich habe jetzt einen Lehrplan gefunden von 1997, welcher anscheinend der Nachfolger des Lehrplans von 1985/86 ist:
    https://edumedia-depot.gei.de/handle/11163/4372


    Daher frage ich nun, ob es Erfahrungen diesbezüglich gibt, dass bis 1996 in den Hauptschulen der 6. und 8. Klassenstufe die deutsche Schrift im Lehrplan integriert war?


    Danke!

    Guten Morgen,


    ich habe eine Frage bzgl. des "Iserlohner Schreibkreises".


    Mir liegt ein Sonderdruck von Martin Hermersdorf aus "Lehrerrundbrief 7/52" vor, welcher in Frakturschrift und mit schwarz unterlegten Buchstabengruppen zur Offenbacher Schrift von seiner Hand auf 8 Seiten für einen Erhalt der deutschen Schrift im Schulwesen plädiert, auch wenn man bereits sich bewusst war, dass zu diesem Zeitpunkt die lateinische Ausgangsschrift die erste ist. Hermersdorf teilt darin u.a. auch mit dass der Schreibkreis mit Rückenwind durch Hessens Bildungsministerium und den Landesschulrat entsprechende Vorschläge am 14.11.1951 an die Ständige Bundesministerkonferenz nach Bonn gesandt habe, welche die Kultusminister in der folge um Stellungnahme gebeten habe. Zum Zeitpunkt der Herausgabe dieses Sonderdruckes stand eine Entscheidung freilich noch aus. usw. usf. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


    Ich würde gerne wissen wollen, was der "Lehrerrrundbrief 7/52" selbst beinhaltet. Kennt den jemand und könnte man den irgendwie als Scans bekommen? Gibt es dazu vielleicht Digitalisate im Netz? Enthält der vielleicht auch Alphabettafeln oder Ähnliches, vermutlich zu Offenbacher Schrift, da Martin Hermersdorf diese im Sonderdruck ja aufzeigt?


    Und weiß jemand, ob der "Iserlohner Schreibkreis" noch mehr zur deutschen Schrift in Rundbriefen oder dgl. gesagt bzw. geschrieben hatte neben seinen Bemühungen um die lateinische Ausgangsschrift, der offenbar mehr Erfolg beschieden war als der deutschen?


    Ich hoffe, jemand kann helfen.


    Vielen Dank im voraus.

    Hallo allerseits!

    Ich bin auf der Suche nach dem Alphabet der "Preußischen Steilschrift", welches in nachfolgend genanntem Buche verwendet worden ist. Es scheint jedoch nicht möglich zu sein, das Buch zu finden:


    Bangert. Wilhelm: Meine Muttersprache - Fibel für den ersten Unterricht im Sprechen, Schreiben und Lesen, Ausg. C „Preußische Steilschrift“, Verlag von Moritz Diesterweg, Frankfurt a. M. 1913

    (Ausg. A "Frankfurter Schrift", Ausg. B "Preußische Normalschrift", Ausg. D "Hamburger Schrift" kenne ich - einzig Ausg. C scheint es nirgends zu geben, nicht einmal in Bibliotheken, auch nicht KVK. Im Vorwort der anderen Ausgaben wird diese Ausg. C aufgelistet, muss also existiert haben)


    Hinweis: Ich kenne Bangerts ältere Ausgabe (Ohne "Meine Muttersprache"): "Fibel für den ersten Sprech-, Lese- und Schreibunterricht, nach den Grundsätzen der Phonetik" (Ausg. B in preußischer Normalschrift), 14. Aufl., Verlag v. Moritz Diesterweg, Frankfurt a.M. 1907 (1910 gab's wohl die 15. Aufl.)


    Kennt jemand zufällig diese Ausgabe oder weiß jemand, wo es diese gibt? Ich habe alle möglichen Antiquariate (ZVAB usw. einschl.WorldCat) abgeklappert. Kann es sein, dass dieses Buch wirklich nirgendwo mehr existiert?


    Oder kennt jemand zumindest das Alphabet der "Preußischen Steilschrift"? Gibt's vielleicht noch andere Fibeln oder Literatur usw. mit dieser Schreibschrift-Variante, bestenfalls mit diesem Alphabet?


    Ich hoffe, jemand kann mir helfen.


    Danke!

    Guten Abend,

    Ich bin auf der Suche nach einem Buch, welches anscheinend nirgendwo zu finden ist. Es geht um folgendes Buch:


    Sonja Steiner-Welz: Von der Schrift und den Schriftarten. Reinhard Welz Vermittler Verlag e.K., 2003.

    ISBN: 3937636471, 9783937636474


    Auszugsweise gibts nur etwas bei Google Books.

    Weiß irgendjemand Rat, wie man diese Ausgabe doch noch bekommen kann?

    Ich danke schon im Voraus

    Guten Morgen,

    derzeit bin ich auf der Suche nach den sog. "Normal-Alphabeten" (oder "Normalalphabete", mitunter auch "Normalschrift" oder "Musteralphabet" genannt) aus deutschen Landen und Provinzen vor Einführung der Sütterlinschreibweise, also so etwas, wie "Preußische Normalschrift", "Bayerisches Normal-Alphabet", "Hessisches Normal-Alphabet", "Breslauer Normal-Alphabet", ... usw. Um 1914 heißt es, dass es 112 verschiedene Alphabete gab. Das ist durchaus nicht von der Hand zu weisen, lag die Bildungspolitik doch stets bei den Ländern bzw. Provinzen, von denen es vor der Gründung der Bundesrepublik weitaus mehr gab. Und es gab eine schier unübersichtliche Fülle an Fibeln für den Schreib-Lese-Unterricht. Schreibregeln wurden auch dezentral erlassen. Man kann schon einen gewissen Eindruck davon unter https://gei-digital.gei.de/viewer/index/ finden. Dort habe ich bisher das "Berliner Normal-Alphabet" (1904), das "Breslauer Normal-Alphabet" (1916, 1918) und ein Hamburger Alphabet (1917) als Alphabet-Tafeln gefunden sowie Hinweise auf das "Hessische Normal-Alphabet" (1904), das "Preußische Normal-Alphabet" (1909 - ich weiß nicht, ob das "Berliner Normal-Alphabet" damit identisch ist), den "hannoverschen Normal-Duktus" (1909) oder "Hit's Normal-Alphabet" (was aber evtl. das "Breslauer Normal-Alphabet" sein könnte, da seine Bücher in Breslau erschienen sind). Das "Württembergische Normal-Alphabet" (1866) und das "Württembergische Musteralphabet" (1910) habe ich auch als alphabettafel gefunden.


    Daher bitte ich hier um Unterstützung bei der Suche nach Alphabettafeln zur Kurrentschrift aus deutschen Ländern bzw. Provinzen, "Stadtstaaten" (am besten gescannt oder zumindest gute und klare Fotos) ... Und wenn keine eigentliche Tafel vorliegt, um möglichst detaillierte Auskunft zu Lehrmaterial (Fibeln u.a.m.), die zumindest Buchstasben und ggf. Texte enthalten. Literaturreferenzen sind auch willkommen wie auch URL. Alles was hilft, das Puzzle zu vervollständigen.


    Vielen lieben Dank schon im Voraus.

    Hallo,

    ich bin auf die Fragestellung gestoßen, ob es bei bzw. von Sütterlin auch eine Tafel gibt mit einer (leicht) schrägen Variante seiner Steilschrift. Denn es gibt zumindest zu Sütterlins Lateinschrift-Alphabet eine Schrägschrift-Tafel auf S. 21 in Thies, Wilhelm: Die Entwicklung des Schreibunterrichts und die Normalschrift, Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt a. M. 1943.

    Bedeutet das, dass es auch eine schräge Variante der Sütterlinschen Schreibweise gibt (von ihm selber bzw. in welchen Quellen?), am besten auch eine Tafel? Gibt es alte Fibeln mit Sütterlins Schreibweise, welche eine schräge Form zeigen?

    Zum Vergleich noch die Steilschriftvariante:

    Vielen lieben Dank für die bisherigen Antworten. Mir ist natürlich bewusst, dass nicht alles Beschlossene auch Schlag Jahr umgesetzt ist, sondern dass es Umstellungszeiten gab. Selbst bei der 1941er Umstellung auf "Normalschrift" wurde dieses vom zust. Reichsministerium berücksichtigt. Mir geht da eher um die offiziellen Festlegungen, d.h. was vorgeschrieben worden ist, also sozusagen offiziell galt. ...


    Ich habe da zwei Bücher im Fokus, welche die administrativen Kehrtwendungen beispielhaft zeigen, geradezu eine hastige Änderung andeuten könnten. Denn von Wilhelm Weidmüller sind in Ansbach im selben Jahr 1933 gleich zwei Bücher zu neuer Schreibschrift erschienen. Erst war's das Buch "Der neue Schreibunterricht in Bayern. Mit einem ausführlichen Lehrgang der Sütterlin-Schreibweise und der Brückl-Methode nach Ziffer 5 und 8 der amtlichen Richtlinien von 29.Oktober 1931", Michael Prögel Verlag, Ansbach 1933, und noch im selben Jahr eine überarbeitete Version namens "Die neue Schulschrift. Mit einem ausführlichen Lehrgang zur Schriftaneignung nach den Richtlinien vom 22. Juni 1933 und einer grundlegenden Anweisung zur Schriftpflege in allen Jahrgängen", Michael Prögel Verlag, Ansbach 1933. Ersteres betraf Sütterlin, letzteres die sog. "Volksschrift", die dann aber auch nur wieder ein Jahr hielt, bevor das Reichsministerium 1934 dann seine Version der "Deutschen Schrift" in Gestalt der senkrechten "Ausgangsschrift" für die 1.-2. Klassen und der leicht schrägen "Verkehrsschrift" ab der 3. Klassenstufe als verbindlich fürs ganze Reich einführte, welche sich an Sütterlin orientierte und zugleich die bayer. "Volksschrift" im Wesentliche übernahm mit kleinen Änderungen. Ich stelle mir so vor, wie es dem Herrn Weidmüller gegangen sein muss, als er eben noch ein Buch von 146 Seiten veröffentlichte, um binnen Jahresfrist dieses noch einmal zu überarbeiten, nun 168 Seiten stark, um den Vorgaben von Gauleiter Schemm zu entsprechen und so Sütterlin in Bayern über die Testphase nicht hinaus kam und sein 1. Buch samt Regularien für die Katz' war. ...

    Hallo,


    ich nehme an, gefühlt jeder kennt das "Brause Übungsheft für die Deutsche Schrift" von Brause & Co., Iserlohn. ...

    Seit langem bin ich auf der Suche nach der richtigen Antwort, wann dieses Heft bzw. mein Exemplar erschienen ist bzw. wie lange, da es vielleicht Jahre oder gar Jahrzehnte lang immer wieder und ohne Erscheinungsjahr neu gedruckt worden sein könnte. Gehalten ist es in der Koch-Hermersdorfer Schrift.


    Iserlohn liegt im heutigen NRW, nicht weit von Dortmund. Selbiger Verlag, den es nicht mehr gibt, hatte analog auch zur "Normalschrift" (angebl. 1950) und zur "Lateinischen Ausgangsschrift" solche Übungshefte ediert.


    Zum "Brause Übungsheft für die Deutsche Schrift" finde ich verschiedene und wohl eher nur vermutete Jahresangaben. Ich las mal 1935, 30er Jahre oder 1940, wie bei Ebay-Kleinanzeigen. Bei dem Exemplar, was bei Ebay-Kleinanzeigen unter Nr. 2028369093 zu finden ist, unterscheidet sich nichts, soweit sichtbar, von meinem Exemplar - außer die Innenseite des hinteren Heftumschlags mit der Werbung "Brause Hitparade", bei dem diverse Produkte auf einer stilisierten Tonbandrolle zu sehen sind. Schon seit etwa den 1920ern kannte man den Begriff "Hitparade".


    Mein Exemplar, noch jungfräulich unbeschrieben und sehr gut erhalten, zeigt eine andere Werbung mit der Überschrift "In der Schule bewährt" zusammen mit 5 vertikal gestellten Schreibfedern und Linolschnittutensilien sowie 3 Füllfederhaltern. Bei meinem Exemplar ist auf der Rückseite rechts unten noch eine kleine Kennzeichnung "D 91" zu finden. Sind das also zwei Ausgaben aus verschiedenen Jahren? Oder hatte man die Hefte derselben mit unterschiedlicher Werbung versehen? Kann das und dieses "D 91" ein Hinweis sein?


    Falls jemand mehr weiß und vielleicht auch die Quelle dafür benennt, wäre das sehr schön. Und interessant wäre natürlich auch zu wissen, in wieweit dieses Material an Schulen wie lange verwendet worden ist. Nur in NRW?

    Die Bayer. Bildungspläne von 1955 und 1966 für die Volksschule liegen mir als Scans vor. Beide zeigen nicht die Koch-Hermersdorfer, sondern ganz klar Richtformen ähnlich der „Deutschen Schrift“ von 1934. (das F und das P sehen anders aus). Diese Schrift wurde auch noch einmal 1985 in den Lehrplan für das Fach Kunsterziehung aufgenommen. Auch das habe ich als Scan.

    Bei der Suche nach Konkretem zur Lehre und Verwendung von deutscher Kurrentschrift im Schulwesen von Deutschland West und Ost nach 1945 habe ich kürzlich die Hefte 4 und 5 von Georg Fischers So sollst du schreiben“, Baumann KG, Kulmbach, o.D. (um 1956, da in Nr. 5 ein Literaturhinweis mit Datum 1955 vorkommt), antiquarisch erstanden.


    Kann mir jemand sagen, wo diese beiden Hefte (zusammen mit den Heften 1-3 zur lateinischen Schreibschrift, welche damit wohl zuerst vermittelt wurde) Anwendung gefunden haben? Ich habe in einem Forum ein Heft Nr. 5 gesehen, auf dem ein Schulstempel von Wiesmoor zu sehen war, also Ostfriesland in Schleswig-Holstein. Wurden diese Hefte demnach in Schleswig-Holstein benutzt und in welchen Bundesländern noch? Da die Schriftart darin der Koch-Hermersdorfer entspricht, beide zwar in Bayern gedruckt worden sind, in Bayern aber bereits 1955 eine andere Schrift anstelle dieser eingeführt worden ist, vermute ich, dass es kein Lehrmaterial an bayerischen Schulen war. Kennt jemand dieses Material, was offensichtlich für den Schulbetrieb vorgesehen war? Hat jemand dieses womöglich selber als Schüler gehabt? Wenn ja, wären möglichst genaue Angaben zu Gegend (mind. Bundesland) und Schuljahr, möglichst auch Schule bzw. Schulart willkommen.


    P.S.(1): Welches Material wurde eigentlich in Bayern 1950-55 / 1955-1971 und (im Kunstunterricht) Mitte der 80er Jahre in Bayern (wie lange eigentlich?) zum Erlernen der deutschen Schrift verwendet? Quellenangaben, Links zu Digitalisaten bzw. Bildmaterial wären auch sehr willkommen.


    P.S.(2): Kennt jemand die Jugendschriftenreihe „Kind und Welt“ (Matthiesen Verlag Lübeck u. Hamburg)? Bei dieser wurde 1964 das Heft Nr. 33 mit dem Titel „Kinder in fernem Land“ von Hermann Bühnemann veröffentlicht, gedruckt in deutscher Schreibschrift, die irgendwo zwischen der Koch-Hermersdorfer und der Schrift von 1934 zu stehen scheint? Wurde diese in Schulen verwendet, und wenn ja, wo und (bis) wann?


    P.S.(3): Und hat jemand Erfahrungen mit den folgenden beiden Titeln in Niedersachsen?

    - Arnold Lämmel: Unsere deutsche Handschrift. Reihe „Leuchtfeuer, Heimathefte zwischen Niederelbe und Ems”, Sonderheft in deutscher Schreibschrift für die Oberstufe, Verlaganstalt Wilhelm Walther, Oldenburg 1954.

    - ders.: Wer kann das lesen? - Lotte und Dieter schreiben an ihre Oma. Reihe „Leuchtfeuer, Heimathefte zwischen Niederelbe und Ems”, Sonderheft in deutscher Schreibschrift für die Grundschule, Verlaganstalt Wilhelm Walther, Oldenburg 1954


    Ich hoffe, über dieses Forum antworten zu bekommen.

    Vielen lieben Dank im voraus.

    Guten Abend,

    ich suche die Nr. 5 der Zeitschrift „Die zeitgemäße Schrift“ von 1928. im Netz habe ich selbige bisher nicht finden können außer in einem teurem Angebot aus der Schweiz mit den Nummern 2-10. kennt jemand ein preislich vernünftiges Angebot oder hat jemand dieses Heft zum abgeben? Oder als Scan? Als pdf? …

    Vielen Dank im Voraus!

    Zwar reichlich spät aber dennoch vielleicht von Nutzen zumindest für neuere Rechercheure sei noch folgendes angemerkt.

    Wer Duden sucht, die mindestens den letzten Stand der S-Schreibung nach 1901 aufweisen, wäre auch mit Duden aus den 20ern oder 30ern gut bedient. Der letzte Fraktur-Duden war ja die 1941er Ausgabe, d.h. die 12. Auflage. Die wurde 1942 noch einmal gedruckt, nun aber in Antiqua mit Hinweis auf das Rundschreiben des Bildungsministeriums vom September 1941 (nicht des eigentlichen Führererlasses vom Januar 1941, obwohl die Umstellung auf Antiqua ja auf diesen zurückgeht und nicht auf den September 1941). In dieser wurde aber dafür gesorgt, daß man dennoch die S-Regeln beachten kann, indem im Wörterverzeichnis das runde s generell unterstrichen worden ist. Das wurde auch bei der nachfolgenden noch gesamtdeutschen Ausgabe von 1947 (13. Aufl.) so gehandhabt. Diese Ausgabe war nur ziemlich dünn aus erklärlichen Gründen. Dann gab's ab 1951 die 14. Aufl. in Leipzig und 1954 in Mannheim, d.h. nun getrennt. Während die Mannheimer Ausgabe keine Kennzeichnung mehr erfuhr beim s und nur noch in der Einleitung einige S-Regeln für diejenigen standen, welche die Frakturschrift weiterhin nutzen wollen, wurde in der DDR-Ausgabe gegenüber dem runden s ſogar das lange ſ geſetzt, d.h. im geſamten Buch. In der 15. Auflage (DDR) 1967 ging man wieder zum unterstrichenen s über. Das wurde bis zur 16. Auflage so beibehalten, d.h. bis zum letzten Nachdruck 1975. Ab der 16. Auflage 1976 war es dann auch im DDR-Duden vorbei mit einer Kennzeichnung des runden s. Wer also, mal abgesehen vom Sprachgebrauch, einen Duden sucht mit ſ und s bzw. mit Kennzeichnung des runden s, dem würden nicht nur die Frakturausgaben nützlich sein sondern auch die DDR-Ausgaben bis einschließlich 1975 (16. Auflage).

    Guten Morgen,


    mir iſt bewußt, daß es bei Namen bzw. Ortsnamen nicht dieſelben oder dieſelben ſtrengen Regeln gibt, wie es bei normalem Wortſchatz der Fall iſt.


    Aber kann mir jemand plauſibel machen, warum in "Breslau" (latiniſiert "Vratislavia" oder ſpäter "Wratislavia" - s.a. hiſtorisches "Wratislaus" vs. "Wratiſlaw"/"Wratiſlawia" in Meyers Lexikon 1905, Bd. 20 , S. 759), Wladislaus" (im Gegenſatz dazu "Wladiſlaw" - s. Duden 1925, S. 555), oder "Wladiwostok" (wörtl. влади/wladi + восто́к/wostók "Beherſche den Oſten!") rundes s verwendet wird (Duden 1925, S. 550)? Dasſelbe frage ich mich auch bei "Bratislawa" (sehr alt: "Brecislawa" mit rundem s, aus dem dann wohl "Preßburg" abgeleitet worden iſt gem. Meyers Lexikon von 1905, Bd. 16, S. 282). Auch hier wird rundes s geſchrieben. Auch das mecklenburgiſche "Görslow" wird mit rundem s geſchrieben (Pierer's Universal-Lexikon, 4. Auflage (18571865), Bd-19, Altenburg 1865, Seite 814 (s. „Böhl von Faber“). Gibt es eine oder kann man da eine Regel ableiten?


    Bei ſlawiſchen Namen iſt ja abweichend vom Grundſatz "rundes s vor k" i.d.R. ein ſ bei -ſki/-ſky zu ſchreiben, da es ja eine eigenſtändige Bedeutung hat, aber hier iſt ja kein k ſondern ein l vor dem ſ/s gegeben.


    Es wäre ſchön, wenn jemand erhellende Erkenntniſſe beiſteuern könnte. Und falls möglich, wäre ich auch für Quellenangaben dankbar.

    Tolle Leiſtung! Und ich denke , es iſt alles richtig.

    Der Text iſt gewiß schon sozialiſtiſch angehaucht. Das hält ſich aber noch ſehr in Grenzen. Ich glaube, daß der Text eher von der noch ziemlich neuen Zeit und vor allem vom Frieden geprägt iſt, wo noch nicht ſo ſehr Parteichineſiſch die Sprache bei Reden regierte. Der Krieg war erſt vor kurzem, und das Neue war noch frisch und hoffnungsvoll.

    Oh ja, ich kann mich auch erinnern. Ich glaube oder hörte mal, daß dieſe Schrift in der Vektorrechnung verwendet worden iſt bis irgendwann. Denn irgendeinen Grund muß es ja gehabt haben. ...

    Ließe ſich dieſe Datei nicht als PDF ſpeichern? Dann könnte man dieſe ja am Bildſchirm vergrößern und die Schnappſchuß-Funktion nutzen. Damit kann man dann wieder eine Bilddatei herſtellen. ... Oder einen „Screenshot“? Oder mit dem Handy ein Foto? Es gibt ſicher einen Weg. Hauptſache man kann es gut erkennen.

    Vielen lieben Dank!

    Dann liegt es wohl in der Tat nahe, das mit einer Verwendung der deutſchen Schrift bis in die 60er eher ihre allgemeine Verwendung gemeint iſt. Ich kenne derlei Karten auch. Und ich erinnere mich an ein Gerichtsprotokoll aus den 70ern, wo der Protokollant eine ausgefeilte Schreibe hat, in der er die eine oder andere Steno-Form für g oder -ung verwendet hat. ...

    Danke!