Sprachpurismus Spielwiese

  • Nö, das hab ich längst aufgegeben, mir daraus was zu machen. Außerdem tut es weit weniger weh, wenn man sich nach 90-60-90 umschaut und dann gegen einen Laternenpfahl rennt :D :D :D - das treibt mich nicht in einen der Mucki-Buden die hier gerade wie Spargel aus dem Boden schießen und reihenweise zuvor leerstehende Kaufhäuser okupieren. Bei dem Naymen frage ich mich allerdings immer, ob die nach dem Training die Leute aufs Dach schicken: Fitness First… oder meinen die, dass es dank ihrer Förderbänder auf denen Leute stramm marschieren, die sonst für ein Brötchen zum Bäcker fahren, es mit der "Fitness" zuerst steil aufwäts geht, bis sie den First erreicht haben, danach geht es dann aber genu so schnell wieder runter...

  • "Sport" war zu meiner Zeit nur, was öffentlich als Leistungssport durchging, - also was in den Rundfunkgeräten und im Fersehen kam. Nur in Verbänden organisierte und an Wettkämpfen teilnehmende Leute betrieben "Sport" (vom dafür Geld bekommen war damals noch nicht die Rede).


    In der Schule hieß das Fach, in dem man seinen Körper ertüchtige, ganz einfach "LEIBESÜBUNGEN" - und vielmehr war es auch nicht, wenn man es genau nimmt.


    "FIT" war man, wenn man zäh wie Leder, schnell wie ein Windhund, und hart wie Krupp-Stahl war.


    Aber selbst wenn man das war, war man deswegen noch lange kein Sportler.

  • Nun, in dieser Zeit wäreauch keiner auf die Idee gekommen, sich auf ein elektrisch angetriebenes Fördebans zu stellen, um da drauf Stundenlang zu laufen, ohne ein en Zentimeter von der Stelle zu kommen, sich dann auf ein Fahrrad zu setzen, das dann aucb Strom verbraucht, um damit den Rollwiderstand einer echten Fahrradfahrt zu simmulieren, um dann noch dafür Geld zu zahlen, schwere Gegensände immer und immer wieder hoch zu heben.
    Damals lief man dafür auf der Straße, um so zur Arbeit zu kommen, bei der man immer und immer wieder schwerde Gegenstände hoch heben musste.Wenn man damit genug verdient hatte, leistete manb sich ein Fahrrad, das durch die einfache Kobstroktion bei leichten Steigungen den richtigen Tretwiderstand erzeugte...



    Liegt bdas Fitness-Studio heute aber auf der Etage, erwartet masn einen Aufzug, um es zu erreichen

  • Ach so, zu diesem Schein-Anglizismus Handy ist mir heute no etwas über den Weg gelaufen.


    Ernst Jünger hat in seinen Zukunftsromanen
    Heliopolis. Rückblick auf eine Stadt von 1947 und Eumeswil von 1977 ein Gert beschrieben, daseinem modernen "Smartphone" verblüffend ähnelt, das Phonophor, der Allsprecher und ich bin mir ziemlich sichere dass auch die letzten Funktionen, dieJünger da in sein Gerät gesteckt hat in sehr kurzer Zeit in die Mobiltelefone aufgenommen wird, warum z.B. nicht im Supermarkt damit bezahlen, wewnn man darin ja schon seine Fahrkarte für die Bahn oder das Flugticket haben kann - und einelese funktion für deen Digital-Perso, so dass dasHandy auch als Identifizierungs-Gerät genutzt werden kann, ist bestimmt auch nur eine Frage der Zeit.

  • Wenn Surfen Wellenreiten ist und der Surfer dann ein Wellenreiter, welche kompakte Bezeichnung will man dann für Surfbrett finden? Will sagen, mittlerweile sind Anglizismen derart vielfältig orthographisch eingebunden, dass die dadurch entstehenden Neologismen mindestens so befremdlich sind, wie die daraus entstehenden deutschen Komposita wären, wenn man sie rückübersetzt. Ich finde eher wichtig, dass die Begriffe prägnant, einprägsam und kurz sind und weniger zwanghaft irgendeiner modern angestrichenen oder antiquiert scheinenden Sprachfamilie zugeordnet werden.


    Wenn man sich solche Sprachversuche medial mal ansieht, ist sowohl die übermäßige Verdeutschung als die noch viel schlimmere Verenglischung eine ziemliche Pleite. Z.B. sehe ich den Trend, dass immer mehr deutsche Silbenungetüme abgekürzt werden, um sie mit irgendwelchen Anglizismen zusammenzupressen. Der Veggie-Day ist so ein Beispiel. Warum man da nicht einfach attribuiert, ist mir schleierhaft. Fleischfreier Tag klingt doch auch gut und trifft die Aussage mindestens so genau wie der auf hip getrimmte Nonsens-Neologismen-Werbe-Bullshit, den man zu lesen kriegt. Und umgekehrt, wenn es ein fremdsprachliches Wort für etwas gibt, was sich im Deutschen schlechter ausdrücken lässt, dann nehme ich lieber das. Schauen wir nur mal auf die Orange. Muss ich das Wort etwa krampfhaft meiden nur um etwas "Deutsches" sagen zu können wie rotgelbgemischte Zitrusfrucht?

  • Das Beispiel Orange ist schön.

    Ich habe das als Kind als Apfelsine kennengelernt, Orange haben wir nur für die Farbe verwendet.

    So ändert sich das.