Neulich hörte ich in einem Kulturſender, den ich ſehr ſchätze, ein Interview, indem der Interviewte von den Problemen der Schauſpieler in der Pandemie berichtet. Als ich dann zum (gefühlten) zehnten Mal die Klauſel „die Schauſpielerinnen und Schauſpieler“ vernommen habe, habe ich mir entnervt einen anderen Sender eingeſtellt.
Im Gendern ſcheint man ſich in Deutschland mittlerweile überſchlagen zu wollen.
Jetzt läuft folgende Meldung durch die Preſſe, die ich hier nur verkürtz wiedergeben möchte:
Die Duden-Redaktion folgt mit ſprachpolitiſchen Eifer der Genderei. Sie will um die 12.000 Stichwörter überprüfen, “reformieren” und in der Online-Ausgabe veröffentlichen. Es entſtehen ſinnentſtellte neue Definitionen. Der Weg bis zur entſprechenden Druckausgabe iſt dann nicht mehr weit.
Mir ſtellt ſich die Frage, ob die ſich ihrer Verantwortung zur deutſchen Sprache noch bewußt ſind. Der Duden verkommt zur Plattform von Sprachwillkür. Das Werk hatte rund 140 Jahre Beſtand. Die Duden-Redaktion beſchränkte ſich darauf, den fortändernden Sprachgebrauch verzögert, aber nicht empfehlend aufzunehmen. Selbſt in der Zeit des Nationalſozialismus hatte ſich der Duden nur mäßig angepaßt und das war mit Sicherheit eine Spagatwanderung. Jetzt büßt er jegliche Verbindlichkeit ein.
Die Signalwirkung auf die Gesellſchaft iſt verheerend. Die Verunſtaltung der Sprache erreicht einen neuen Höhepunkt. Der Duden ſchafft ſich ab.
Ich bin gegen das Gendern; aber mit meiner Einſtellung habe ich noch nie einen anderen Menſchen auf Grund ſeines Geſchlechts diskriminiert!